
Deutschland hat die Wahl: Unterstützung eines friedlichen demokratischen Landes, dass seit 2014 von seinem Nachbarn angegriffen wird, verstärkt seit Februar 2022, oder des Angreifers, der von einem eindeutig faschistischen System beherrscht wird. Demokratie oder Faschismus – das dürfte doch eigentlich nicht so schwer sein?
Die momentane deutsche Haltung – irgendwie für die Ukraine, aber nicht zu sehr, weil ja eigentlich Russland unser Partner und „Nachbar“ sei – fügt sich leider unrühmlich in die alte deutsch-russische Tradition ein, jedes Land, das sich zwischen den beiden „großen“ befindet, als Verfügungsmasse deutscher oder russischer Machtinteressen zu sehen – siehe Hitler-Stalin-Pakt. Das sollte eigentlich eine eindeutige Handlungsanweisung sein.
Natürlich hat Russland Atomwaffen, das ist nun einmal so. Muss man dafür dann alle Werte und Moral fallen lassen? Das wäre doch im Gegenteil gerade eine eindeutige Gelegenheit, Putins Russland eindeutig entgegenzutreten.
Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen – und Russland muss ihn verlieren. Wie ein Sieg Russlands aussieht, hat sich im Donbas, auf der Krim, und in allen jetzt verwüsteten und massakrierten Gegenden gezeigt: Mord, Totschlag, Vergewaltigungen, Verwüstungen, Zwangsumsiedlungen, Völkermord – und dafür noch eine Medaille an die Schlächter von Butscha.
Man kann dem Westen sicher auch alle möglichen Fehler vorwerfen – die werden aber üblicherweise aufgearbeitet. Kein Fehler der Demokratie kann den russischen Faschismus entschuldigen.
Slava Ukraini.
(Weitere Artikel – auf Englisch – finden sich auf Erratic Attempts.)